Warum geben viele die Wellensittich-Haltung auf?

Zeig uns deine Wellensittiche. Wir freuen uns über deine Fotos und Berichte :D
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Flauschfedern
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Tillaberta hat geschrieben: 17.08.2023, 12:24 Oh, man, immer mehr geben ihre Haltung auf. Manchmal frage ich mich, bin ich die einzige, die noch Wellis hat? Das macht mich so traurig. :teardrops:
Ich finde die Frage sehr interessant, deshalb mache ich hier mal ein neues Thema auf. Ich gehe mal davon aus, dass Du die engagierten Halter meinst, die, die sich wirklich um eine artgerechte Haltung bemühen und die so wie Du größere Schwärme halten.

Ich frage mich, ob das wirklich so ist. Klar erinnere ich mich an unser altes Forum und daran, dass einige Halter ihre zum Teil großen Haltungen ziemlich plötzlich aufgegeben haben. Andererseits findet man im Internet, vor allem auf Instagram, viele schöne große Haltungen. Das sind Leute, bei denen ich mich immer frage, warum tauchen die nicht mal hier im Forum auf und bilden mit uns eine kleine Gemeinschaft ...

Um auch eine persönliche Antwort zu geben: bei mir sind es aktuelle gesundheitliche und familiäre Gründe. Ich werde kleinen Wellis wieder ein Zuhause geben, sobald ich wieder kann.
Liebe Grüße von den Flauschfedern
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Tillaberta
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Ja, @Federbaellchen, ich meine die größeren artgerechten Haltungen.
Bei den kleinen Haltungen von 1 bis 2 Wellis, die in der Küche oder Kinderzimmer in einem No-go-Käfig mit Gaze umwickelt, aber mit Nistkasten ihr Leben fristen müssen, bin ich um jede Haltung froh, die aufgegeben wird.

Ich freue mich, wenn es dir wieder besser geht und du mit der Wellihaltung wieder starten kannst, denn es ist so schade, wenn das Wissen über die artgerechte Wellihaltung verloren geht. :inlove:
Es grüßen auch die Herzensbrecher Franz, Paula, Friedbert, Heinrich, Helga, Bruno, Piepa, Doris, Rüdiger und Willibald
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Hallo Zusammen und liebe Tillberta,

eine sehr interessante Frage und nicht leicht zu beantworten. ich halte jetzt seit 10 Jahren Wellensittiche im großen Wohn-Essbereich in der Madeira mit Freiflug und trage mich jetzt tatsächlich auch mit dem Gedanken die Haltung aufzugeben. Natürlich nicht ad hoc, ich möchte meine Schützlinge gut untergebracht wissen und wann das sein wird, steht noch in den Sternen. Meine Höchste Schwarmzahl war 15 nun bin ich durch natürliches von uns gehen bzw. Krankheiten bei 7.

Früher war ich in einem großen Wellensittichforum das heute nicht mehr existiert, weshalb ich sehr froh bin euch hier gefunden zu haben. Auch dort haben wirklich großartige Haltungen bei denen weder Kosten noch Mühen gescheut wurden mit großartigen Volieren innen und außen dann ein Ende gefunden, wo ich damals zunächst auch fassungslos war. Aber diese Halter hatten ihre Gründe durchaus: entweder ging ihnen die Kraft aus wegen der Krankheiten und parat sehen tag und Nacht um zum vogelkundigen Tierarzt über mehrere Kilometer zu fahren oder sie waren gesundheitlich an einem Punkt angekommen wo es nicht mehr machbar war und Ihnen die Kraft fehlte. Inzwischen ist das Thema Tierarztkosten durch die Erhöhung der GOT durchaus auch ein Thema geworden :shrug:

Bei mir verhält es sich so, dass durch eher unerwartete Umstände seit 2022 ein Hund aus dem hiesigen Tierheim einzog und hier friedlich mit den Vögeln seinen Lebensabend verbrachte und leider Anfang des Jahres von uns ging. Auf den Hund gekommen ist dann die ganze Familie, und wir haben inzwischen einen Welpen/Junghund aus derselben Rasse mit wenig bis gar keinen Jagdtrieb hier wohnen, darauf hatte ich geachtet bei beiden Hunden. Leider auf Grund des Alters aber mit Spieltrieb was problematisch wird mit den beiden flugunfähigen Rainbowhennen die ich habe, falls sie auf den Boden landen :frightened: . Der ganze Käfigbereich ist seit 2014 auf Behinderte umgebaut mit Plexiglas und Auffangbalkon. Leider ist es für mich gerade schwierig für die Sicherheit so zu sorgen der Behinderten wie ich es gerne hätte und ich habe zur Zeit eine geteilte Madeira. Einen andere Wohnraum für die Wellis und die Madeira habe ich leider zur Zeit nicht. Die Flieger sind kein sehr großes Problem zum Glück zur Zeit bzw. es klappt mit Aufpassen und Aufsicht gut, wir haben auch Bereiche wo der Hund hingeht, wenn wir nicht im Raum sind. Auf Dauer wird es auch mir tatsächlich jetzt zu viel nach 10 Jahren Wellihaltung beiden Tierarten gerecht zu werden und möchte mich nur noch auf eine Tierarzt beschränken in Zukunft. Ich habe einen MInijob zur Zeit und diese Erkenntnis kam auch eher plötzlich, 2022 habe ich noch gar nicht daran gedacht das ich die Wellihaltung aufgeben wollen würde, als der erste Hund in unser Leben trat.

Nach wie vor liebe ich die Wellis natürlich die noch hier sind und tue alles was in meiner Macht steht. Ich bewundere die Halter mit großen Schwärmen die mit Herzblut dabei sind, aber mein Leben hat jetzt trotzdem diese Abzweigung genommen, die ich mir früher nicht vorstellen konnte.

Liebe Grüße,

Sylwia
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Flauschfedern
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Hallo und herzlich willkommen hier im Forum, liebe Sylwia :wink:

Ich habe meine Haltung ja so ziemlich genau vor einem Jahr aufgegeben. Bei mir hat sich aber nicht das erhoffte Gefühl der Erleichterung eingestellt. Die Wellis fehlen mir immer noch. Trotzdem war die Entscheidung zu dem Zeitpunkt richtg und notwendig. Aber ich denke, es ist individuell unterschiedlich, wie man so ein Ende der Tierhaltung erlebt, vor allem wenn einen die Tiere und die dazugehörige Routine jahrelang begleitet haben.
Liebe Grüße von den Flauschfedern
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Liebe Flauschfedern,

das hört sich für mich so an, dass du dir eine erneute Zeit mit Wellis wünschst. Es ist manchmal so, dass man aus Vernunft auf ein Tier verzichtet. Wenn man es dann aber wieder hat oder wieder halten darf, dann ist die Freude immens groß und man weiß wie sehr es gefehlt hat. Ich habe neulich von einer Frau erfahren die nach 15 Jahren ohne Pferd wieder zwei Pferde hat und immens glücklich ist. Sie geben ihr die notwendige Kraft eine Krankheit eines Familienmitgliedes besser tragen zu können.

Ich wünsche dir deshalb sehr, dass es für dich wieder möglich sein wird Wellis zu halten wenn du es so gerne möchtest. Bei mir verhält es sich ein wenig anders, ich hatte 30 Jahre keinen Hund gehabt und bin davon ausgegangen, dass würde bis an mein Lebensende so sein. Deshalb hatte ich Wellis. Beides zu halten ist nicht so einfach, dass wusste ich , aber Hund war kein Thema. Nun ist 2022 eine alte Hundedame zu uns gestoßen und die aufgestauten Gefühle über Jahrzehnte brachen sich Bahn :angeloncloud: . Sie hat uns auf Grund hohen Alters Anfang des Jahres verlassen und irgendwie konnten wir nicht mehr ohne Hund :shrug: deshalb der junge Nachfolger jetzt . Es ist schön Wellis zu haben, aber weniger schön das Gefühl zu haben ihnen nicht mehr gerecht zu werden oder sie sicher aufgehoben zu wissen. Also werden wir auch hier vernünftig sein müssen irgendwann. Natürlich nur wenn es für die Wellis alles passt. Es ist wie bei einer Wohnungssuche.

Aber wenn es sich bei dir der Traum so verhält wieder Wellis halten zu können, wünsche ich dir, dass du daran festhältst und sich der Traum irgendwann für dich erfüllt mit allen Voraussetzungen, dass du dich wohlfühlst :kissing:

Herzliche Grüße,

Sylwia
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Zwitscherschätze hat geschrieben: 11.08.2024, 16:35 Liebe Flauschfedern,


Aber wenn es sich bei dir der Traum so verhält wieder Wellis halten zu können, wünsche ich dir, dass du daran festhältst und sich der Traum irgendwann für dich erfüllt mit allen Voraussetzungen, dass du dich wohlfühlst :kissing:
Dankeschön, Sylwia. Ich glaube fest daran, dass ich wieder Wellis haben werde. Ich arbeite schon daran …
Liebe Grüße von den Flauschfedern
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Felix
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Hallo Ihr Lieben

Haltung heißt nicht gleichzeitig Züchtung.
Wir haben 6 Wellis und ist immer wieder schön anzuschauen, wenn sie sich gegenseitig jagen.
Die Wellis brauchen auch draussen (bei uns im Wohnzimer) viel Abwechslung. Wir lassen sie auch für einen Tag im Volliere drin, damit wir auch mal die Fenster aufmachen können.
Die Wellis sind darüber nicht erfreut. Das merkt man in Ihre Reaktionen.
Wenn Sie früh raus können, drehen sie vor Freude fast immer durch, in dem sie viele Minuten herum fliegen.
Wenn es irgendwann die Wellis weniger werden will ich auf 1 Pärchen begrenzen statt wie jetzt 3.
Gruß :blue budgie:
Felix
Obelix
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Hallo in die Runde,

ich bin neu hier im Forum und mich treibt die Frage um: Wellihaltung aufgeben - ja/nein - wenn ja, wann und vor allem - wohin mit den Kleinen?

Ich habe jetzt noch einen 5-er-Schwarm. Alles ältere Semester. Große Zimmervoliere mit Naturästen, viel Kork zum Schreddern und natürlich täglicher Freiflug. Das Wohnzimmer teilen wir uns mit den Piepsern.

Nun sind nicht nur die Wellis alt geworden, sondern auch die Zweibeiner. Die Voliere sauber zu machen, dauert inzwischen einen ganzen Tag - alles ausräumen, schrubben, wieder einbauen, erneuern, neues basteln... heißt, wir werden langsam zu gebrechlich.

Wir hatten bis vor 2 Jahren noch 8 Wellis, der Lauf der Dinge hat nun 5 zurückgelassen. Für die Vögel ist alles wunderbar. Alles gesund, man verträgt sich - meistens. Allerdings sind sie moppliger geworden, fliegen nicht mehr so viel - obwohl es außerhalb der Voliere genügend Äste und Spielmöglichkeiten gibt. Im Prinzip müsste ein bisschen junges Blut in den Schwarm, um wieder Leben in die Bude zu bringen. Aber das möchte ich nicht mehr. ich möchte die Haltung "ausklingen" lassen.

Aber wie lange warten? Bis einer geht - und dann noch einer... ich finde, mit 5 hat der Schwarm sein Minimum schon erreicht. Jetzt gibt es noch genügend fröhliche Interaktion. Aber mit noch weniger - ich mag nicht daran denken.

Wenn ich einen guten Platz wüßte - wo es schon einen netten Schwarm gibt und wo sie wirklich bis zum Ende in großer Runde bleiben können - würde ich sie abgeben. Mir blutet gerade das Herz, wenn ich das schreibe, aber "abgeben" heißt für mich auch "Verantwortung übernehmen" und den Vögeln ein schönes Leben zu sichern.

Was meint ihr?

Es grüßt Obelix
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Flauschfedern
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Hallo Obelix,

herzlich willkommen im Forum :wink:

Ich habe das Problem, die Wellensittich-Haltung aufzugeben, letztes Jahr durchgemacht. Das hast Du ja wahrscheinlich oben schon gelesen. In meinem Fall war es so, dass wir wirklich gewartet haben, bis der vorletzte Vogel, Dani, ins Regenbogenland geflogen ist. Dani war ein ständig kranker Vogel, den wir niemals in andere Hände hätten geben können. Wir haben also gewartet, bis er von uns geht und die Wellensittich-Haltung somit ausklingen lassen. Trotzdem war bis zum letzten Tag, auch mit zwei Vögeln, immer Leben in der Bude. Klar, haben die Zwei auch viel herumgesessen, ist das bei Haustier-Wellensittichen nicht oft so, auch wenn sie ein noch so tolles Angebot haben? Ich würde Dir deshalb empfehlen, von Dir aus noch abzuwarten, bis Dein Schwarm auf natürlichem Wege noch etwas kleiner geworden ist. Du musst ja nicht bis auf zwei Vögel reduzieren, so wie ich das gemacht habe.

Ein anderer Punkt ist natürlich, dass einem als älter werdendem Halter die tägliche Pflege immer schwerer fallen kann. Das muss jeder, denke ich, für sich selbst beurteilen, wie lange es noch geht. Aus eigener Erfahrung haben uns die vielen Fahrten zum weit entfernten vogelkundigen Tierarzt besonders viel Kraft gekostet. Die wöchentliche Reinigung und das tägliche Futter- und Medikamente-Geben war im Vergleich dazu weniger ein Problem. Aber das ist, wie gesagt, meine persönliche Erfahrung.

Zum emotionalen Aspekt: ich hätte es nicht geschafft, unsere ursprünglich vier Wellensittiche auf einen Schlag abzugeben. Das ist schon ein sehr krasser Schritt, den man, denke ich, nur im Notfall gehen sollte. Ich habe bis heute daran zu knabbern, dass ich nur meinen letzten Vogel abgegeben habe. Und das, obwohl er es in seinem neuen Zuhause besser hat als er es bei uns jemals haben konnte. Ich habe es so erlebt: Die Wohnung ist nach der Abgabe unfassbar leer, es ist extrem still und der gesamte Tagesablauf, der sich zumindest bei uns vor allem um die Vögel gedreht hat, ist durcheinander und muss neu definiert werden. Darauf muss man vorbereitet sein. Wir waren zwar vorbereitet, aber die Umstellung war bzw. ist immer noch schwer. Bei fünf Vögeln auf einmal wäre das für mich unvorstellbar gewesen.

Nach einem Jahr ohne Wellensittiche steht für mich übrigens fest, wieder damit anzufangen, sobald sich meine persönliche Situation in dieser Beziehung wieder gebessert hat. Damit will ich sagen, dass man vor der Abgabe nicht wirklich sicher sein kann, dass das Leben ohne die Vögel besser, leichter oder was auch immer wird.
Liebe Grüße von den Flauschfedern
Obelix
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Liebe Flauschfeder,

danke für das nette Willkommen!

Mein Problem ist tatsächlich die Voliere: ca. 1,90 x 1,60 x 1,0 … da passt viel rein an Ästen und Kork. Und das regelmäßig alles auszubauen usw. schaffe ich kaum noch,

Ich habe in der Vergangenheit die Schwarmgrösse konstant gehalten, Wenn einer ging - bin ich ins Tierheim und habe passenden Zuwachs geholt. Dass das fröhliche Gezwitscher abends den Fernseher übertönt hat - zu schön, das vergnügliche Interagieren zu beobachten.

Ich will nicht zusehen, wie der Schwarm weniger wird. An Masse, an Spiel- und Lebensfreude einbüßt.
Noch habe ich ein wenig Zeit und bin voller Zuversicht, einen netten Schwarm für mein Fluggeschwader zu finden.
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